Multimediaprojekt: Mit Förderschüler ins Internet |
Voraussetzungen - Erwartungen - Probleme
Voraussetzung für dieses Projekt war, dass unsere Schüler ab der 7. Klasse ITG-Unterricht haben. Somit ist für die Schüler der Computer ein vertrautes Arbeitsmittel und sie haben keine technischen Probleme im Umgang damit (z.B. Tastaturkenntnisse, Umgang mit der Maus., ...)
Internet in aller Munde - Schüler sind fasziniert, interessieren sich anfangs aber nicht für den Hintergrund.
Surfen - surfen - surfen, das ist der größte Wunsch
Anfangs freies Surfen zu den Seiten, die den Schülern bekannt sind mit einer Einschränkung:
keine Sex- oder Gewaltseiten.
Pfiffige Schüler finden immer etwas, für schwächere Schüler wird es schnell langweilig. Schüler mit Rechtschreibprobleme haben große Schwierigkeiten, gewünschte Seiten zu finden. Noch schwieriger wird es, wenn sie englische Wörter verwenden wollen, die sie zwar aussprechen, nicht aber schreiben können.
Wie kann ich etwas finden im Internet? Einführung der Suchmaschinen metager und
yahoo.
( je eindeutiger ich den Suchbegriff festlege, desto größer ist der Sucherfolg)
Verschiedene Browser und deren Aufgaben kennenlernen
Arbeiten im Internet
Das Internet, auch world - wide - web (WWW) genannt, ist ein weltweites Netz.
Um Seiten aus dem Internet anzuschauen, braucht man einen Browser. (sprich Brauser)
Es gibt im Augenblick 2 bekannte Browser
1. den Internet Explorer (IE) von Microsoft und
2. den Netscape
Die Browser haben die Aufgabe,
die Internetseiten anzufordern,
die verschlüsselten Befehle zu interpretieren
und die Seite auf dem Bildschirm darzustellen
Wenn ich im Internet eine bestimmte Seite suche, muss ich die genaue Adresse dieser Seite angeben. Nur so kann der Computer auf diese Seite zugreifen.
(Das ist genauso, wie wenn ich jemanden besuchen möchte. Da muss ich die Strasse und die richtige Hausnummer wissen.)
Im Internet beginnen die Adressen (URL) entweder mit WWW. oder mit http:
www.whs.bl.bw.schule.de
http://privat.swol.de/MichaelLehmann/andere.htm
Diese Adressen müssen korrekt in die Adressenleiste geschrieben werden.
Den Schrägstrich / (slash sprich släsch) findest du über der Zahl 7
Wenn du mit dem Mauszeiger über einen Bereich fährst, und der Zeiger verwandelt sich in eine Hand mit nach oben zeigendem Finger, ist das ein Link
Links sind Verknüpfungen verschiedener Seiten untereinander. Per Mausklick kann von einem Dokument zum anderen gesprungen werden, ohne die genaue Adresse zu kennen.
Achtung, man kann sich dabei auch verirren.
Gezieltes Arbeiten mit dem Internet
Voraussetzung für das Arbeiten im Internet ist für mich, dass ich die Seiten, die ich mit den Schülern besuchen möchte, mir vorher angeschaut habe.
Schulhomepages mit genau vorgegebener Adresse suchen
Schulhomepages der Schulen unserer Umgebung anschauen. Dazu wird eine genaue Adresse
www.ph-weingarten.de angegeben. Mit dem Link Schulen ans Netz kommen die Schüler auf eine weitere Seite und können dort eine Schule nach Wahl aussuchen.
"Schaue dir 3 verschiedene Homepages an, und schreibe stichpunktartig auf, was du gut findest und was dir nicht so gut gefällt."
( meistens klicken die Schüler von einer Seite zur anderen. Mit diesem Auftrag werden sie angehalten, Seiten kritischer anzuschauen. Die Erkenntnisse wollen wir dann bei der Erstellung unserer Homepage berücksichtigen.
Warum wähle ich die Homepages der Schulen aus dem Umfeld der PH Weingarten für diese Aufgabe?
- die Schüler kommen aus der gleichen Umgebung
- Freizeitaktivitäten (Sportvereine, Musikverein.)....sind den Schülern bekannt
- kennen Schüler aus anderen Schulen, die sich im Internet vorstellen
- Schüler wollen wissen, was Schüler in anderen Schulen machen (AG-Angebote....)
Beispiele der Schüler werden besprochen, alle Sch. besuchen die vorgestellten Seiten
( Persönlicher Geschmack, Interesse und die Fähigkeit den Inhalt zu erlesen, entscheidet oft, ob eine Seite positiv oder negativ beurteilt wird.
Informationen über Baienfurt suchen
Aufgabe: Suche im Internet wann das in diesem Jahr das Gemeindefest in Baienfurt stattfindet.
( Anwenden der Suchmaschine, Rechtschreibung -wird Baienfurt falsch geschrieben, erscheint eine Fehlermeldung.
Diese etwas freiere Aufgabenstellung kann ich anwenden, da der Begriff Baienfurt im Internet sich fast nur auf unsere Gemeinde beschränkt.
Durch Anklicken der verschiedenen Links sollten die Schüler selbst herausfinden, wo sie diese Information finden
(Service - Terminkalender - Scrollbalken nach unten ziehen.)
Schwächere oder gehemmte Schüler warten hier, bis man ihnen sagt, wo sie das finden.
Sie haben nicht den Mut, selbständig etwas zu entscheiden, einen Link anzuklicken.
Manche Schüler können sich auch nicht vorstellen unter welchem Oberbegriff sie ihre Information finden können. Sie müssen wissen, dass es sich bei der Frage, wann ist das Gemeindefest, um einen Termin handelt. Nur dann können sie gezielt zum Terminkalender kommen.
Mit diesen Anforderungen sind manche unserer Schüler überfordert.
Hier kommt für mich ein sozialer Aspekt hinzu. Schüler, die die Information gefunden haben, geben die Adresse an die anderen weiter. Die Gefahr dabei ist, dass die Schwächeren immer auf die Besseren warten.
Verschiedene Vorgehensweisen
Aufgabe in einem abgesteckten Rahmen
Nachdem wir nun schon einige Zeit mit dem Internet gearbeitet hatten, wollte ich, dass die Schüler die Informationen genau lesen und nicht einfach immer weiterklicken. Dazu gab ich den Schülern nur eine Adresse, und viele Fragen.
(siehe Anhang)
Die meisten konnten die Fragen beantworten, natürlich waren auch einige Schüler darunter, denen es zuviel war, die Texte zu lesen. Manchen konnten sich auch nur kurze Zeit konzentrieren und verloren schnell die Lust am Arbeiten.
Erstaunlicherweise fanden die meisten Schüler diesen Unterricht, der sie in ihrer Freiheit sehr einschränkte, ziemlich gut. Sie hatten zwar nur die Adresse der Schule, konnten aber innerhalb dieses Rahmens sich frei bewegen.
Wichtig war, dass ich genaue Fragen gestellt hatte, und die Schüler wussten, irgendwo auf den Seiten dieser Homepage ist die Antwort zu finden.
Freie Aufgabenstellung
Eine Woche später empfanden viele Schüler der Klasse meinen Unterricht als sehr schlecht, nur 2 fanden ihn toll.
Aufgabe war:
Suche dir eine Bundesliga Mannschaft aus und stelle fest, wie viel Zuschauer in das Stadion passen. Finde heraus, wie viel DM Sitzplatz- und Stehplatzkarten kosten (Tickets).
Die ersten Schritte waren für alle Schüler klar:
* Mit Hilfe einer Suchmaschine den gewünschten Verein suchen.
Die ersten Probleme gab's, als z.B. statt Bayern München Bairn München gesucht
wurde => Seite nicht gefunden
* Werder Bremen wurde richtig geschrieben, die Suchmaschine lieferte als erstes folgende Information.
Die Schüler sehen das Wort Werder Bremen und klicken darauf, ohne zu lesen, was damit gemeint ist. Sie kommen im Musikladen oder Buchladen heraus und wissen nicht warum
Bei der Fülle der Adressen waren die Schüler unsicher, welche sie nun nehmen sollten.
Diese Unsicherheit schlug bei den meisten in Frust um und sie schimpften kräftig.
Zufälligerweise sind 2 Schüler sofort auf die richtige Adresse gestoßen, und konnten die Aufgabe lösen. Sie konnten uns sogar das Olympiastadion von München zeigen.
In einer weiteren Stunden fand ein U-Gespräch statt und die Schüler sollten sich dazu äußern, warum für sie die letzte Unterrichtsstunde schlecht war.
* zu wenig Zeit.
* zu viel Text
* es gab so viele Adressen, woher soll ich denn wissen, welche die richtige ist
* ich wusste nicht, wonach ich suchen soll
* es kommen plötzlich ganz andere Seiten. Ich wollte Bayern München und da kam eine Seite über Urlaub
* ich habe keine Seite gefunden, weil ich das Wort falsch geschrieben habe
* ich habe viele Seiten von Bayern München aufgemacht, aber es gab keine Information zum Stadion
* mich hat das Thema nicht so interessiert.
* ich finde es besser, wenn sie mir sagen, welche Adresse ich eingeben soll.
Auf meine Frage, ob sie sich vorstellen, welche Absicht ich mit dieser Art von Unterricht gehabt habe, kam folgendes:
* sie wollten sehen, ob wir am Ball bleiben können
* sie wollten uns die Lust am Internet vertun
* sie wollten schauen, ob wir nicht gleich aufgeben
Meine Absicht war:
Die Schüler sollen folgende Erfahrungen machen:
* ich darf nicht sofort aufgeben, wenn ich das Ziel nicht gleich erreiche
* es ist manchmal mühsam, sich gezielt Informationen aus dem Internet zu holen
* ich muss mir genau überlegen, nach was ich suchen möchte. Wenn ich in der Suchmaschine den Suchbegriff einschränke z. B. Stadiongröße bekomme ich nicht so viele Adressen wie wenn ich nur Bundesligastadion schreibe
(Abstraktion ist für unsere Schüler sehr schwierig)
* der Zufall spielt eine große Rolle beim Recherchieren im Internet
Vorschläge der Schüler, wie sie sich das Arbeiten im Internet vorstellen
* Lehrer gibt am Anfang genaue Adressen und Fragen vor
* später 3 oder 4 Adressen zum Thema vorgeben
* Suchbegriffe angeben, unter denen man mit den Suchmaschinen das Internet durchsuchen kann
* bei der Arbeit mit freien Adressen wäre es gut, wenn die Hobbys der Schüler mehr berücksichtigt werden würden
* Seiten anschauen, die bei der Berufswahl wichtig sind.
* selbst eine Schulhomepage machen und sich im Internet vorstellen.
* Kontakte mit anderen Schulen übers Internet aufnehmen.
Anhang
Übungen im Internet.
Aufgabe 1
Öffne durch einen Doppelklick den IE (Internet Explorer) auf deinem Desktop
Schreibe in die Adressenleiste folgende Adresse:
http://privat.swol.de/MichaelLehmann/andere.htm
Aufgabe 2
Suche die Wilhelm-Hauff-Schule in Albstadt und öffne die Homepage dieser Schule mit einem Doppelklick auf den Link (www.whs.bl.bw.schule.de)
Aufgabe 3
Fragen zur Homepage der Wilhelm-Hauff-.Schule
Wie wirst du auf der ersten Seite begrüßt?
Welche Klasse präsentiert sich ?
Wie heißen die Schüler dieser Klasse?
Woher weiß man, wie die Schülerin, der Schüler aussieht?
Schau dir die Praktikumsberichte an.
Wer hat in einer KFZ-Werkstatt gearbeitet?
Wann musste der Bäcker mit seiner Arbeit beginnen?
Wem hat das Praktikum nicht gefallen?
Wer hat nur einen ganz kurzen Praktikumsbericht geschrieben?
Wo liegt Albstadt?
Was gefällt den Schülern an ihrer Stadt, was gefällt ihnen nicht?
Wie viel Schüler gehen in die Wilhelm-Hauff-Schule?
Der Schulleiter heißt __________________ und die Sekretärin heißt
__________________
In der Schule ist Musik sehr wichtig. Viele Schüler haben gelernt, Ukulele zu spielen.
Was ist das genau ? Beschreibe
Woher haben die Schüler die Ukulelen?
Die Schüler der Wilhelm-Hauff-Schule führten mit ihrer Partnerschule in Sachsen ein Musikprojekt durch. Wie war das Thema dieses Projekts?
Wo und wann fanden Aufführungen statt?
Was hast du noch auf der Homepage der Wilhelm-Hauff-Schule gefunden?
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Hier kannst du Fragen und Probleme aufschreiben, die beim Bearbeiten des Arbeitsblattes aufgetaucht sind.